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Kinder

Kinder haben es so leicht,
haben keine Sorgen,
denken nur, was mach ich jetzt,
nicht, was mach ich morgen...?
Kinder haben es so schwer,
dürfen niemals mäkeln
und sich wie der Herr Papa
auf dem Sofa räkeln...

Kinder haben es so leicht,
dürfen immer spielen,
essen, wenn sie hungrig sind,
weinen, wenn sie fielen ...
Kinder haben es so schwer,
müssen so viel lernen
und, wenn was im Fernsehn kommt,
sich sofort entfernen ...

Kinder haben es so leicht,
naschen aus der Tüte,
glauben an den lieben Gott
und an dessen Güte ...
Kinder haben es so schwer,
müssen Händchen geben -
und auf dieser blöden Welt
noch so lange leben ...



Flecke

Gott, voller Weisheit, hehr und mild
schuf uns nach seinem Ebenbild
Gewiß, wir Menschen sind gescheit,
doch wo ist unsre Menschlichkeit?
Erscheint uns jemand edel, groß,
so täuscht das: er verstellt sich bloß!
Erst wenn er Böses tut und spricht,
zeigt er sein wahres Angesicht!-

Um obiges nun zu beweisen,
laßt alphabetisch uns verreisen,
dann kann man sehn, was so geschah!
Wir fangen vorne an, bei A ! ! !

A (Amerika)

Amerika, du Land der Super-
lative und dort, wo James Cooper
zwar seinen "Lederstrumpf" verfaßte,
man aber die Indianer haßte,
weshalb man sie, halb ausgerottet,
in Reservaten eingemottet,
sich dafür aber Schwarze kaufte,
sie schlug und zur Belohnung taufte,
doch heute meidet wie die Pest,
sie aber für sich sterben läßt-
wie beispielgebend stehst du da
für Menschlichkeit! O USA!

B (Briten)

Jedoch auch sie, die vielen Briten,
die Schott- und Engländer, sie bieten
für unser Thema Menschlichkeit
so manchen Stoff seit alter Zeit!
Nur waren’s statt Indianer Inder,
die sie ermordeten, auch Kinder;
und ähnlich Schreckliches erfuhren
danach die Iren und die Buren,
die man durch den Entzug des Fetts
verschmachten ließ in den Kazetts!
Jedoch bei Völkern, welche siegen,
wird sowas immer totgeschwiegen . . .

C (Christen)

Dann wäre da, bar jeden Ruhms,
so manche Tat des Christentums,
die, eben wegen seiner Lehre,
am besten unterblieben wäre!
Man denke da zum Beispiel an
Inquisition zuerst und dann
an Waffensegnung mit Gebeten,
um andre Gläubige zu töten!
Auch dieses: lieber Menschenmassen
verelenden und hungern lassen,
statt man Geburtenreglung übe-
auch das zeugt nicht von Menschenliebe!

D (Deutschland)

Nun: Wollt ihr, daß im Alphabet
es mit dem D jetzt weitergeht?
Ist es nicht besser, wenn ich ende?
Wascht nur in Unschuld eure Hände
und greift, kraft eigenen Ermessens,
zum güt’gen Handtuch des Vergessens . . .

Doch hilft das Waschen nicht und Reiben:
Die Flecke bleiben!


Letzte Bitte

Der Tag geht nun zur Neige
und leise kommt die Nacht.
Ich danke dir für alles,
was du für mich gemacht

Du hast mich stets getröstet,
wenn mir was nicht geglückt,
und hast oft aus Liebe
ein Auge zugedrückt.

Jetzt geht mein Weg zu Ende.
Und leg ich mich zur Ruh,
so falte meine Hände,
und dann nimm deine Hände:
drücke beide Augen zu ...


Der Spat

Es war einmal ein grauer Spatz,
der saß ganz oben auf dem Dache,
und unten hielt die Mietzekatz'
schon seit geraumer Weile Wache.
Da sagte sich das Spätzlein keck:
"Mich kann das Biest nicht überlisten!"
Bums, kam ein Habicht um die Eck',
und holte sich den Optimisten. -
So kann es allen denen gehn,
die glauben, nur sie wär'n die Schlauen.
Man darf nicht nur nach unten sehn,
man muß auch mal nach oben schauen!


Der Igel

Der Igel sprach zur Igelin:
"Du weißt nicht, wie verliebt ich bin!
Ich liebe dich wie nichts so!"

Dann drückte er sie fest an sich,
worauf sie schrie: "Auch ich lieb' dich,
doch laß das sein, du stichst so!"


Den Unverstandenen

Stumm ist der Fisch, doch nicht nur er:
Auch einen Wurm verstehst du schwer.

Selbst deines treuen Hunds Gebell
Entzifferst du nicht immer schnell.

Auch bei den Rindern, Hühnern, Schweinen
kannst du nur raten was sie meinen

Drum spreche ich als Anwalt hier
für jedes unverstandne Tier.

(Für'n Papagei brauch ich das nicht,
weil er ja für sich selber spricht!)


Ein Traum

Ich schlaf nicht gern auf weichen Daunen;
denn statt des Märchenwaldes Raunen
Hör ich im Traume all die kleinen
gerupften Gänschen bitter weinen.
Sie kommen an mein Bett und stöhnen
und klappern frierend mit den Zähnen,
und dieses Klappern klingt so schaurig......
Wenn ich erwache bin ich traurig.


Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Oft glänzt der Himmel strahlend blau,
und oft glänzt eine Hose,
es glänzt die Nase einer Frau
vor dem Gebrauch der Puderdose.
Durch Abwesenheit glänzt das Glück!

Durchs Bohnern glänzt die Diele -
man rutscht drauf aus und brichts Genick!
(Zu großer Glanz ist nichts für viele!)


Nächstenliebe

Die Nächstenliebe leugnet keiner,
doch ist sie oft nur leerer Wahn,
das merkst am besten du in einer
stark überfüllten Straßenbahn.
Du wirst geschoben und mußt schieben
der Strom der Menge reißt dich mit.
Wie kannst Du da den Nächsten lieben,
wenn er dich auf die Füße tritt?!


Fast eine Fastenkur

Alte Brötchen. Saure Weine.
Ein Salatblatt. Guß auf Beine.
Hunger nagt im Magen-Sektor.
Und er knurrt. Wie draußen Hektor.

Will nicht mehr gesund und schlank sein!.
Will dann lieber dick und krank sein!

Kehrt zurück, ihr großen fetten
Schnitzel oder Schweinskotletten
und auch ihr, ihr Leibbeschwerden!
Bin es satt, nie satt zu werden!


Am Kamin

Es gibt recht viele, die noch immer
vom englischen Kamine schwärmen.
Er kann so leidlich zwar das Zimmer -
doch ich mich nicht für ihn erwärmen.

Wenn ich vor solchem Möbel sitze -
ich muß das wirklich mal erwähnen -
so hab ich vorne große Hitze
und klappre hinten mit den Zähnen. -

Sitzt du jedoch bei mir ganz dicht,
legst um mich deinen lieben Arm,
dann gilt das, was ich sagte nicht ----
dann hab ich es auch hinten warm!


Die Schule

Die Schule ist, das weiß man ja,
in erster Linie dazu da,
den Guten wie den Bösewichtern
den Lehrstoff quasi einzutrichtern;
allein - so ists nun mal hinieden:
die Geistesgaben sind verschieden.

Mit Löffeln, ja sogar mit Gabeln
frißt Kai die englischen Vokabeln;
Karl-Heinz hat aber erst nach Stunden
die Wurzel aus der Vier gefunden.

Und doch! Karl-Heinz als "dumm" verschrien,
wird Chef - und man bewundert ihn,
und Kai in Uniform gezwängt,
steht an der Drehtür und empfängt
und braucht in Englisch höchstens dies:
"Good morning, Sir!" und manchmal "Please!"

Hieraus ersieht der dümmste klar,
daß der, der "dümmer", klüger war!


Das Blümchen

Im Walde ist ein Plätzchen,
ein Plätzchen wunderschön.
Beim Plätzchen steht ein Bänkchen,
das möcht ich wiedersehn.
Beim Bänkchen wächst ein Blümchen,
ein Blümchen weiß und rot,
das möcht ich gerne pflücken;
denn morgen ist es tot.
Ich will's ins Wasser legen,
bis daß es fast ertrinkt,
und es so lange hegen,
bis Mutti sagt: "Es stinkt!".

(Dieses Gedicht "schrieb" Heinz Erhardt mit sechs Jahren....)